Cover Kurzgeschichte - Zum Scheitern verurteilt

Beschreibung der Kurzgeschichte

Tauche ein in das epische Abenteuer von „Nerak Werrik“, der sich in den gefährlichen und düsteren Kammern des antiken Grabes von Purra Mall einer beinahe unmöglichen Mission stellt. Unter dem Befehl des ehrenwerten Meisters Draiin, ist es an Nerak, die Kammern von den grausamen Sandwürmern zu befreien, die dort ihr Unwesen treiben. Nachdem drei Trupps von Soldaten gescheitert sind, liegt es nun an ihm, mit Mut und Entschlossenheit voranzuschreiten. Erlebe die fesselnde Spannung, wenn Nerak sich durch labyrinthartige Tunnel kämpft, gegen schreckliche Bestien antritt und uralte Geheimnisse enthüllt.

Befallene Gräber

In der Vergessenheit der unterirdischen Hallen des Grabes von Purra Mall, wo die Kammern von altertümlichen Geheimnissen und längst verstorbenen Legenden erfüllt waren, fand ich mich auf einer neuen und gefährlichen Mission wieder. Mein Meister, der ehrenwerte Aufseher Draiin, hatte mir die Aufgabe anvertraut, die Kammern von den heimtückischen Sandwürmern zu befreien, die sich dort eingenistet hatten. Drei Trupps von Soldaten hatten bereits versucht, diese grausamen Kreaturen auszurotten, doch keiner war zurückgekehrt.

Die Luft roch nach alter Erde und Verfall. Mein Weg führte mich tiefer in die Dunkelheit, vorbei an den ehrwürdigen Statuen, deren steinerne Gesichter von einer Ewigkeit des Schweigens gezeichnet waren. Als ich tiefer in die Katakomben vordrang, hörte ich das leise Grollen und das raschelnde Geräusch der Sandwürmer. Es war mir bewusst, dass die Soldaten, bevor sie zurückgedrängt wurden, Sprengstoff in den Brutkammern platziert hatten, allerdings ohne die Gelegenheit zu haben, diesen zu zünden.

Mit jedem weiteren Schritt spürte ich die Gefahr ansteigen, die in der Luft lag, eine stetige Bedrohung, die sich mit dem Staub der Jahrtausende vermischte. Die Wände des Grabes waren mit Hieroglyphen bedeckt, die geheimnisvolle Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit erzählten.

Als ich mich den Brutkammern näherte, wurde die Luft kälter und der Boden unter meinen Füßen vibrierte mit einem unheilvollen Summen. Die Würmer waren nicht bloß einfache Kreaturen. Ihre Körper waren meterlang und glänzend, von einer schleimigen Haut überzogen, die im schwachen Licht schimmerte.

Vorsichtig näherte ich mich dem Durchgang zur Brutkammer, mein Atem laut in der erdrückenden Stille. Plötzlich durchbrach etwas die Ruhe. Aus dem Schatten sprang ein Sandwurm hervor, seine Kiefer weit aufgerissen, entblößte Reihen scharfer Zähne. Mit einem entschlossenen Schritt zur Seite entging ich knapp seinen Angriff, spürte jedoch den Luftzug, den seine Bewegung verursachte.

Nun war ich vollends auf der Hut. Die Würmer begannen aus allen Richtungen auf mich zuzukriechen, ihre Körper schlängelten sich rasch und zielgerichtet durch den Raum. Jedes Mal, wenn ich meine Klinge schwang, musste ich darauf achten, ihre schnellen Bewegungen genau vorherzusagen. Ich schlug einmal, zweimal, jede Bewegung ein Tanz mit dem Tod, meine Klinge schnitt durch ihre zähe Haut und hinterließ tiefe, blutende Wunden.

Aber die Kreaturen waren zahlreich, und bald umzingelten sie mich von allen Seiten. Ich setzte meine Fähigkeiten ein, die mir an der Akademie beigebracht wurden. Ich konzentrierte mich und nutzte die dunkle Energie, die in mir brodelte, um meine Sinne zu schärfen und meine Reaktionen zu beschleunigen. Mit einer geschickten Rollbewegung entkam ich einem weiteren Angriff, nur um aufzuspringen und direkt in die Gruppe der Würmer hineinzuspringen. Mein Schwert führte einen mächtigen Hieb aus, der zwei der Sandwürmer traf und sie in einer Explosion aus schleimigem Blut zu Boden warf.

Trotz der Überzahl ließ ich mich nicht einschüchtern. Ich rief meine gesamte Ausbildung und Kraft auf, ließ meine Klinge in einer fließenden, tödlichen Choreografie durch die Luft wirbeln. Jeder Schlag war präzise, jede Ausweichbewegung berechnet, um den tödlichen Bissen der Kreaturen zu entgehen.

Ein besonders großer Sandwurm, dessen Haut in einem unheimlichen Grün schimmerte, preschte vor und griff mit einer Schnelligkeit an, die ich kaum für möglich gehalten hätte. Ich tauchte unter seinem ersten Angriff hindurch, rollte mich ab und sprang auf, meine Klinge nach vorn gestreckt. Mit einem kräftigen Stoß durchbohrte ich das Maul der Bestie, gerade, als sie zum erneuten Angriff ansetzen wollte. Ihr Körper zuckte wild, bevor er leblos zu Boden sank.

Schwer atmend stand ich nun inmitten von zerfetzten Körpern der Würmer, während das Adrenalin durch meine Adern schoss. Ein Blick auf die unzähligen Eier, die noch immer den Boden bedeckten, erinnerte mich an meine eigentliche Mission. Ich näherte mich vorsichtig dem bereits angebrachten Detonator, mein Blick stets wachsam auf die noch unberührten Teile der Kammer gerichtet.

Mit einem tiefen Atemzug und einem letzten prüfenden Blick auf die Umgebung, nahm ich den Fernzünder, verließ die Kammer und betätigte ich den Detonator. Die folgende Explosion erschütterte das Fundament des Grabes. Staub und Splitter flogen durch die Luft, und das Dröhnen der Explosion hallte durch die endlosen Tunnel des Grabes.

Die Brutkammern der Sandwürmer waren zerstört, und mit ihnen die Bedrohung, die sie für die Akademie dargestellt hatten. Die Mission war erfolgreich, und während ich den Rückweg antrat, fühlte ich eine tiefe Befriedigung über das, was ich erreicht hatte. Jeder Schritt zurück zur Oberfläche fühlte sich leichter an, befreit von der Last der Gefahr, die ich gerade überwunden hatte.

Als ich Meister Draiin von meinem Erfolg berichtete, spiegelte sein Blick eine Mischung aus Respekt und Anerkennung wider. „Gut gemacht, Nerak Werrik“, sagte er mit seiner tiefen, ruhigen Stimme. „Du hast bewiesen, dass du mehr als fähig bist, die Herausforderungen, die dir in den Weg gelegt werden, zu meistern. Dein Mut und deine Entschlossenheit werden noch viele Prüfungen bestehen müssen, aber heute hast du eine wichtige Herausforderung gemeistert.“ Dankend verneigte ich mich und schritt mit einem Gefühl der Stärke durch die Hallen der Akademie zu meinem Quartier, bereit für die nächste Herausforderung, die das Schicksal für mich bereithalten mochte.