Cover Kurzgeschichte - Zum Scheitern verurteilt

Beschreibung der Kurzgeschichte

Tauche ein in die Welt der Dra’Zir mit dieser fesselnden Kurzgeschichte. Begleite Mal’Veth, einen stolzen Dra’Zir, der sein Volk und sein uraltes Erbe beschützen will. Als der geheimnisvolle Lord Tyron auftaucht und den Drachenzorn sucht, beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel. Wird es Mal’Veth gelingen, den Drachenzorn zu schützen, oder wird Lord Tyron sein mächtiges Ziel erreichen? Tauche ein in diese spannende Geschichte und erlebe, wie alte Legenden auf die Zukunft treffen und das Schicksal einer ganzen Welt beeinflussen.

Relikt von Dra’Zir

Der Klang von Mal’Veths schweren Schritten hallten von den Korridoren wider. Seine imposante, drachenartige Gestalt überragte die Wachen, die sich respektvoll verneigten, als er vorbeiging. Die Wände waren mit kunstvollen Reliefs geschmückt, die die Geschichte von Dra’Zir und seinem Volk darstellten. Als er durch diese Hallen schlenderte, konnte Mal’Veth nicht umhin, ein Gefühl des Stolzes auf sein Volk und sein uraltes Erbe zu empfinden.

Mal’Veths Herz klopfte, als er den Eingang zur Empfangshalle erreichte. Seine stählerne Maske glitzerte im schwachen Licht und verbarg sein wahres Drachengesicht vor neugierigen Blicken. Er holte tief Luft und bereitete sich auf das vor, was vor ihm lag. Mit einem letzten Stoß öffnete er die verzierte Tür und betrat den Saal.

„Lord Tyron“, sagte Mal’Veth, und seine Stimme hallte durch die Halle. „Was führt Euch hierher?“ Lord Tyron drehte sich zu Mal’Veth um, seine Augen schimmerten im Fackellicht. „Ich bin wegen des Drachenzorns hier“, sagte er, seine Stimme kalt und berechnend. Lord Tyron war eine imposante Gestalt, Mitglied des Vondur-Rats und war vom Planeten Toruban angereist. Er war bekannt für seine Kampffähigkeiten und seine unerschütterliche Loyalität gegenüber dem Hohen Rat. Seine Augen verrieten nichts über seine Gedanken oder Absichten.

Mal’Veth trat vor, sein Blick verließ Lord Tyron nicht. „Der Drachenzorn ist ein Mythos, ein zentraler Teil unseres Erbes, ein Symbol für die Stärke und Widerstandsfähigkeit unseres Volkes. Warum kommt ihr den ganzen Weg nach Dra’Zir für eine Legende?“ Lord Tyron lachte düster. Seine Stimme hallte an den Wänden wider: „Mythos oder nicht, ich wurde vom Hohen Rat beauftragt, dieses Artefakt zu beschaffen. Wir glauben, dass es unser Streben nach Macht entscheidend voranbringen könnte.“

Mal’Veths Herz schlug schneller, als er Lord Tyrons Worte hörte. Er wusste um die Macht, die das Artefakt verleihen konnte, aber er kannte auch die Gefahr für sein Volk, wenn es in die falschen Hände geriet. „Ich verstehe“, sagte Mal’Veth mit fester Stimme. „Und wie kommt ihr darauf, dass ihr dieses Artefakt finden könnt?“ Lord Tyron lächelte kalt. „Ich habe meine Methoden, genau wie Ihr die Euren habt. Ich habe einen langen Weg zurückgelegt, um dieses Artefakt zu finden und nichts wird mich aufhalten.“

Mal’Veth spürte, wie seine Wut überkochte, aber überlegte es sich zweimal, sich mit einem Mitglied des Hohen Rates anzulegen. „Nun gut“, sagte Mal’Veth mit zusammengebissenen Zähnen. „Ihr seid ein Gast in meinem Palast. Ich bestehe darauf, dass ihr bleibt und die Gastfreundschaft genießt, solange ihr hier sind.“ Lord Tyron hob eine Augenbraue, überrascht von Mal’Veths Angebot. Aber er sah den Zorn in den Augen des Dra’Zir und wusste, dass er sein Glück nicht herausfordern sollte. „Ich weiß Ihre Gastfreundschaft zu schätzen“, sagte Tyron und verbarg seine Überraschung gut. Er wusste, dass Mal’Veth eine mächtige Persönlichkeit auf Dra’Zir war, und er wollte ihm nicht in die Quere kommen. „Ich nehme Ihr Angebot an und freue mich darauf, mehr über Ihr Volk und seine Geschichte zu erfahren.“

Als Mal’Veth Lord Tyron in sein Quartier führte, überschlugen sich in seinem Kopf die Gedanken. Er wusste, dass er das Artefakt nicht kampflos überlassen konnte. Aber wie konnte er Lord Tyron daran hindern, es mitzunehmen? Er brauchte einen Plan und er brauchte ihn schnell. Lord Tyron richtete sich in seinem Quartier ein und bewunderte den Luxus von Mal’Veths Palast. Die Wände waren mit kunstvollen Wandteppichen geschmückt, die Kämpfe zwischen Dra’Zir und anderen Wesen darstellten. Ein großes, bequemes Bett stand in der Nähe einer in den Boden eingelassenen Badewanne mit kaltem Wasser und lud ein, sich nach einer langen Reise durch die Wüste Dra’Zirs auszuruhen.

Als Lord Tyron sich in seinem Quartier niederließ, schlich sich Mal’Veth davon, um seine Gedanken zu sammeln. Er wusste, dass er nicht zulassen durfte, dass das Artefakt in die falschen Hände geriet, aber er wusste auch, dass eine direkte Konfrontation mit Lord Tyron riskant war. Er brauchte einen Weg, ihn abzulenken, ihm ein falsches Gefühl der Sicherheit zu geben, bevor er zuschlagen konnte.

Stunden vergingen und Mal’Veths Gedanken kreisten. Er wusste, dass er Lord Tyron nicht einfach frontal angreifen konnte. Er brauchte eine subtilere Vorgehensweise. Sein Blick fiel auf den Wandteppich, der die Schlacht an den Karmingipfeln darstellte, wo seine Vorfahren tapfer gegen eine Invasionsmacht einer reptilienartiger Spezies von einem anderen Planeten gekämpft hatten. Mal’Veth schritt hin und her, sein Verstand raste. Er musste Lord Tyron ablenken, ihn auf eine falsche Fährte führen und lange genug beschäftigen, um selbst das Artefakt zu sichern. Plötzlich hatte er eine Idee.

Mal’Veth näherte sich am nächsten Tag Lord Tyrons Quartier. Er hatte die letzten Stunden damit verbracht, sich auf diesen Moment vorzubereiten, seinen Mut zu sammeln und an seinem Plan zu feilen. Er holte tief Luft, bevor er an die Tür klopfte. „Herein“, rief Lord Tyron, und seine Stimme hallte durch den Raum. Mal’Veth öffnete die Tür und trat ein, wobei sein Blick durch das luxuriöse Quartier schweifte.

„Lord Tyron“, sagte Mal’Veth mit fester Stimme. „Ich habe über Eure Bitte, mehr über unser Volk und unsere Geschichte zu erfahren, nachgedacht. Ich glaube, es gibt eine Geschichte, die Euch sehr interessieren würde.“ Lord Tyron hob fasziniert eine Augenbraue. „Es ist eine Geschichte von Mut, Verrat und die wildeste Schlacht, die Dra’Zir je gesehen hatte“, sagte Mal’Veth und seine Augen leuchteten vor Aufregung. „Die Schlacht an den Karmingipfeln war ein entscheidender Moment in unserer Geschichte, der unser Volk zu dem gemacht hat, was wir heute sind.

Mal’Veth setzte sich auf einen luxuriösen Stuhl und lud Lord Tyron ein, sich zu ihm zu setzen. „Die Geschichte beginnt mit der Invasion unseres Heimatplaneten durch die Bewohner eines benachbarten Planeten“, begann er, und seine Stimme wurde immer tiefer und emotionaler. „Unsere Vorfahren kämpften tapfer gegen die Invasoren, aber sie waren zahlenmäßig und kräftemäßig unterlegen.“

Lord Tyron wirkte zunächst etwas desinteressiert, hörte dann aber zu, als Mal’Veth seine Geschichte erzählte. Er konnte nicht anders, als von den Erzählkünsten des Dra’Zirs beeindruckt zu sein. Im Laufe der Geschichte beschrieb Mal’Veth die blutige Schlacht und die mutigen Helden seines Volkes. Er erzählte von Dra’Zir, die durch die Lüfte schwebten und Feuer über ihre Feinde spuckten sowie von Kriegern, die zu Fuß in die Schlacht zogen.

Nachdem Mal’Veth seine Erzählung beendet hatte, war Lord Tyron sichtlich bewegt von der Geschichte, seine Augen weiteten sich vor Erstaunen. „Das ist eine unglaubliche Erzählung“, sagte Lord Tyron mit gedämpfter Stimme. „Euer Volk hat einige Helden, die gefeiert werden sollten.“ Mal’Veth nickte zustimmend. „Ja, auf unsere Vorfahren sind wir stolz. Aber zu dieser Geschichte gehört mehr als nur Mut und Ehre.“

Mal’Veth beugte sich vor, seine stählerne Maske glitzerte in dem schwachen Licht. „Es gibt auch eine Legende, die über Generationen weitergegeben wurde. Sie handelt von einem mächtigen Artefakt, das in jeder Schlacht den Ausschlag geben kann.“ Lord Tyrons Augen leuchteten bei der Erwähnung eines Artefakts auf. „Ein mächtiges Relikt, sagt Ihr? Meint Ihr den Drachenzorn?“

Mal’Veth holte tief Luft und versuchte, seine Fassung zu bewahren. „Ja, Lord Tyron. Der Drachenzorn.“ Lord Tyron verengte die Augen und lehnte sich in seinem Sitz vor. „Ihr wisst also auch vom Drachenzorn? Sagt mir, Mal’Veth, wo ist dieses Artefakt versteckt?“ Mal’Veth fühlte seinen Puls rasen, als er in Lord Tyrons kalte, berechnende Augen starrte. Er wusste, dass Tyron das Artefakt nicht in seine Hände bekommen durfte, aber wie sollte er den Vertreter des Hohen Rates austricksen?