Beschreibung der Kurzgeschichte
Tauche ein in eine epische Weltraumschlacht voller strategischer Genialität. Als leitender Offizier erlebst du hautnah die beunruhigende Entscheidung von Vondur Rethan, einer sagenumwobenen Figur mit einem riskanten Plan. Die Galaxis versinkt im Chaos, die Streitkräfte sind in der Unterzahl, und der Ausgang des Krieges hängt an einem seidenen Faden. Die Verzweiflung der Crew wächst stetig, während die Feinde näher rücken. Doch Vondur Rethan hält einige überraschende Asse im Ärmel, und sein taktisches Meisterwerk wird die Schlacht wenden. Bist du bereit für dieses Hörbuch Abenteuer, um die Pläne des genialen Strategen Vondur Rethan zu erleben?
Im Schutz der Asteroiden
Der Plan von Vondur Rethan gefiel mir überhaupt nicht. Und dass er dort vorn in aller Seelenruhe vor der Panoramascheibe der Kommandobrücke stand, ebenso wenig. Ich hatte schon vieles erlebt, doch seit ich ihm als leitender Offizier unterstellt wurde, war nichts mehr so wie zuvor. Seit dem Ausbruch des Krieges war die Galaxis im Chaos versunken, die Schützende Hand war angeschlagen und dass nun Vondur die Führung der Streitkräfte übernahmen, machte mir das Leben auch nicht einfacher.
Vondur Rethan hatte einen sagenhaften Ruf als Stratege und General, doch sein Plan war reiner Selbstmord. Unsere Flotte war in absoluter Unterzahl. Alles schrie für einen Rückzug, um auf Verstärkung zu warten, doch dieser Mann wollte dieses System halten. Warum um alles in der Welt? Das Lazaruk-System war unbewohnt und völlig unbedeutend. Rethan sprach von einem geografischen Vorteil, doch das hatte mich nicht überzeugt.
Der natürliche Asteroidengürtel bot meiner Meinung nach keinen Vorteil. Weder nach, noch während des Kampfes. Wieso also die Stellung halten? “Sind wir auf Position?”, fragte Rethan mit gelassener Stimme. Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Wir waren kurz davor, überrannt zu werden! Machte ihm das Spaß? Doch statt meinen Unmut kundzutun, sagte ich: “Ja Sir, unser Schlachtkreuzer ist genau so positioniert, wie Ihr befohlen habt und auch die Begleitschiffe sind auf ihren Plätzen.”
Wir hatten unseren Flottenverband mitten in das Trümmerfeld des Asteroidengürtels bewegt. Wieso, verstand ich beim besten Willen nicht. Hier waren wir extrem eingeschränkt, jedes Manöver war mit einem hohen Kollisionsrisiko behaftet und von hier aus in den Hyperraum zu fliehen war absolut unmöglich. “Feindliche Schiffe sind in das System eingetreten”, rief einer meiner untergestellten Offiziere.
“Wir warten”, befahl Rethan, bevor ich etwas sagen konnte. Abwarten? Worauf? Dass wir in leblosen Weltraumschrott verwandelt wurden? Ungeduldig tippte ich auf das Kommandopult, während ich auf meinen Bildschirm betrachtete, wie sich die Übermacht näherte. Es waren vier Schlacht- und dutzende Begleitschiffe. Die Situation war aussichtslos. Kurz überlegte ich, wo sich die nächsten Rettungskapseln befanden, doch diese waren nutzlos. Entweder würde man an einem der Gesteinsbrocken zerschellen oder auf einem unbewohnten trostlosen Planeten stranden. Dann doch lieber der schnelle Tod.
Plötzlich blinkte eine Markierung auf und zeigte auf kleine Flugkörper, die sich rasend schnell auf uns zu bewegten. “Langstreckenraketen nähern sich!”, rief ich. “Alle Energie in die Bugschilde”, befahl der Vondur. Meine Kollegen betätigten ein paar Schalter und leiteten die Energie um. “Sir, dann sind wir von hinten extrem verwundbar”, protestierte ich. “Die Asteroiden werden uns decken”, erklärte er ohne hörbarer Besorgnis. “Aber wenn Jäger oder Bomber … ” “Sie werden keine Bomber losschicken. Sie sind in der Überzahl und wir leichte Beute, warum sollten sie ihre Jäger- und Bomberstaffeln gefährden, wenn sie uns aus sicherer Entfernung beschießen können?”
Verdutzt starrte ich denn Vondur an. Ich sah ihn nur von hinten, während er tiefenentspannt aus der Scheibe blickte und das Geschehen betrachtete. Kurz davor, die Beherrschung zu verlieren, starrte ich auf die nächsten Warnleuchten, die aufblinkten. “Sie eröffnen das Feuer”, brüllte ich. Tausende Laserstrahlen schossen in unsere Richtung und prallten auf unsere Energieschilde. Einige trafen die Gesteinsbrocken vor uns, zerrissen diese in Stücke. Noch hielt unser Schutzschild stand, doch für wie lange? “Feuer erwidern”, befahl Rethan und sofort erfüllten Hunderte weitere Lichtblitze das Schlachtfeld. Die Erschütterungen der Raketen- sowie der Lasergeschütze breiteten sich durch das ganze Schiff aus und waren deutlich zu spüren.
Ich prüfte die Anzeige der Scanner und erkannte, dass die gegnerischen Schiffe ebenfalls die Energie der Schilde umleiteten. “Sir, die feindlichen Kreuzer verstärken ebenfalls ihre Bugschilde und Geschütze. Wir können diese nicht rechtzeitig durchdringen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis unser Schutz fällt”, rief ich besorgt.
“Hervorragend”, murmelte Vondur Rethan. Hervorragend? War der Mann nun vollkommen verrückt geworden? Verzweifelt starrte ich abwechselnd vom Monitor vor mir, zu ihm. Das unruhige Rumpeln der Bordgeschütze und die aufblitzenden Lasertreffer auf unsere Schilde verunsicherten mich von Sekunde zu Sekunde weiter. “Schilde bei vierzig Prozent”, berichtete ich, während die Anzeige stetig weiter fiel.
In Vondur Rethans Gesicht rührte sich nichts. War er noch bei der Sache? Bereitete er sich auf den Tod vor? Ich hatte absolut keine Ahnung, doch bei mir war es genau das Gegenteil. Mein Puls wurde immer stärker und ich spürte, wie mein Herz unermüdlich klopfte.
Mehrere Flugkörper, vermutlich Mittelstreckenraketen, zogen glühende Spuren in der Schwärze des Alls und näherten sich unserer Position. Zwei von ihnen schlugen in die Asteroiden vor uns ein, dabei zerbersten diese in tausend Stücke. Zu meinem Unmut konnten die restlichen nicht von unserer Abwehr abgefangen werden und trafen unser Schiff. Ein heftiger Ruck durchzuckte den Kreuzer, sodass ich beinahe von den Füßen gerissen wurde. Offensichtlich konnte der Schwerkraftgenerator die Kräfte der Einschläge nicht ausgleichen.
“Stellen Sie mich zu Admiral Killian durch”, sagte Vondur Rethan vollkommen ruhig, so als hätten wir gerade keinen tödlichen Treffer erlitten. “Ja, Sir”, rief ich und stellte ihn durch. Ich wusste nicht, warum er mit dem Admiral sprechen wollte, soweit ich wusste, hatte er vor drei Stunden erst mit ihm gesprochen. Konnte das Gespräch nicht bis nach der Schlacht warten? Falls es überhaupt ein “nach der Schlacht” gab …
“Admiral Killian, alles läuft genau nach Plan, Sie können jetzt zuschlagen. “Mit Vergnügen”, sagte der Mann in Uniform und beendete die Übertragung. “Sir, was für ein Plan? Könnten Sie mich bitte einweihen?”, stammelte ich verwundert. Der Vondur blieb mir die Antwort schuldig.
Auf einmal blinkten mehrere Leuchten auf und auf meinem Display wurden mehrere Schiffe markiert, welche aus dem Hyperraum sprangen, direkt hinter den feindlichen Kreuzern. Statt ihre Schilde hochzufahren, nutzten sie den Überraschungsmoment und eröffneten das Feuer. Aber nicht auf uns, sondern auf die Feinde! Tausende Blitze waren in der Ferne zu sehen, die von den Lasergeschützen abgefeuert wurden. Dicht gefolgt von mehreren gleißenden Explosionen von Raketeneinschlägen.
“Seht zu und lernt, warum man niemals die Vondur unterschätzen sollte”, schmunzelte Rethan. Ein Kreuzer der Kreis-Allianz nach dem anderen explodierte in dutzenden gleißenden Feuerbällen. Jetzt realisierte ich Rethans genialen Plan. Er hatte die feindliche Übermacht in einen Hinterhalt geführt. Selbst mit Admiral Killians Schiffen wäre eine offene Schlacht aussichtslos gewesen, doch wir hatten im Asteroidenfeld ausreichend Deckung, um Zeit hinauszuzögern.
Die Feinde waren zu ungeduldig gewesen, hatten den Beschuss verstärkt und ihre Deckung nach hinten aufgegeben. Ein Fehler, den Admiral Killian problemlos ausnutzen konnte. Raumkreuzer für Raumkreuzer kämpften sich die verbündeten Schiffe zu uns durch, da die Feinde die benötigte Menge an Energie nicht mehr rechtzeitig zu den Heckschilden umleiten konnten. Die Schlacht war gewonnen!