Vondur

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Cover Im Schatten der vier Sonnen
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Galaxie Karte - Zeitpunkt 4 Sonnen

Inhalt

Das neue SiFi & Fantasy Buch spielt in einer fiktiven, kolonial­isierten Galaxie, dessen Ordnung unerwarteter­weise kurz davor steht, in sich zusammen­zufallen.

Der Vondur Marccel Mavvus wurde vom Hohen Rat auf eine entlegene Welt am Rande der bekannten Galaxis entsandt, um die mysteriösen Vorfälle auf dem Planeten Raforka zu untersuchen. Doch was er entdeckt ist um einiges gefährlicher als zu Beginn vermutet.

Dieses Buch ist das erste veröffentlichte Exemplar der Vondur Reihe. Als Premiere der Vondur Saga liegt mein gesamtes Herzblut in dieser Geschichte.

Lesen Sie jetzt das erste Kapitel kostenlos!

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Action

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Detailiert

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Spannend

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Unerwartete Wendungen

Leseprobe

Kapitel 1

Am Rand der Galaxis

Ein leises Zischen und der Inter-Atmosphären-Lift setzte sich in Bewegung. Die künstliche Schwerkraft in der Aufzugskapsel passte sich der extremen Beschleunigung genau an, sodass diese für uns Insassen kaum spürbar war. Der Transport von der Raumstation, an welcher ich mein Shuttle für den Aufenthalt zwischen geparkt hatte, würde bis zur planetaren Station nur eine Minute dauern.

Inter-Atmosphären-Lifte wurden bei allen kolonisierten Planeten erbaut. Durch deren Einführung war das Befördern von Waren und Personen weitaus kostengünstiger. Der Gravitation eines Planeten zu entkommen, war seit Beginn der Raumfahrt der schwerste Teil gewesen. Zudem ermöglichte dieser Fortschritt das Errichten von planetaren Schilden. Mit deren Hilfe werden die Planeten vor Strahlung, Trümmerteilen und Angreifern geschützt. Außerdem erlaubten sie das Aufbauen einer künstlichen, lebensfreundlichen Atmosphäre und ermöglichten somit das Bewohnen und Bewirtschaften der meisten Planeten der Galaxie. Raumschiffe hatten keine Möglichkeit, die Schilde unbemerkt zu durchdringen. Die Lifte hingegen wurden so errichtet, dass an bestimmten Stellen, die Atmosphären-Schilde passiert werden konnten.

Das leise Zischen wich einem leichten Summen und Vibrieren der Kabine. Durch die Fenster betrachtete ich, wie sich die Farbe der immer größer werdenden Kugel veränderte. Langsam konnte man die leichten Schlieren des Schildes erkennen. Blasse violette Streifen zeichneten sich von der grauen Wolkendecke ab. Die Schlieren waren mit Sicherheit mehrere Kilometer lang, schienen jedoch im Vergleich zur grauen Kugel winzig. Das Surren flachte ab und wandelte sich wieder zu dem zischenden Geräusch am Anfang. Wir waren kurz davor, die rasch wachsenden Schilde zu passieren. Mit einem Schlag wich die pechschwarze Weite über uns dem violetten Schimmer und hüllte die Liftkabine in ein rötliches Licht. So plötzlich wie das Licht die Kabine durchflutet hatte, wich es den grauen, blitzschnell vorbei wirbelnden Wolken und verdeckten die Sicht. Der Lift wurde langsamer. Die ersten Regentropfen des tobenden Sturms sammelten sich draußen an den Scheiben.

Keine meiner Missionen hatten mich bislang so weit zum Rand der Galaxis gebracht. Die Randsysteme wurden von der Hanse kontrolliert. Es kam nur selten vor, dass ein Wächter, wie ich, in deren Gebiet geschickt wurde. Die Hanse kümmerte sich gut um ihre Geschäfte und verhielt sich in allen Bereichen der Politik zwischen den anderen Regierungen neutral. Demnach gab es auch selten Probleme, die einen Wächter zum Lösen benötigten. Umso seltsamer war es, hier zu sein. Auf Raforka. Einen, trotz Atmosphäre, unbewohnbaren Planeten. Zumindest an der Oberfläche. Die Minen unter Tage liefen auf Hochtouren und belieferten eine große Bandbreite an Fabriken auf anderen Planeten der Hanse. Die durch den Bergbau freigesetzten giftigen Gase entwichen seit der Erschließung des Planeten an die Oberfläche. Es gab weder Städte noch ein Fleckchen Grün unter dem freien Himmel. Sämtliche Anlagen befanden sich mehrere Kilometer von der “frischen Luft” entfernt. Nur die vereinzelten Inter-Atmosphären-Lifte waren die einzigen Zugänge in die Außenwelt. Selbstverständlich lebten auf diesem Planeten kaum Menschen oder andere Spezies. Die perfekt auf die Umwelt angepassten Roboter erledigten die zermürbende Arbeiten in Rekordzeit. Zumindest war davon auszugehen. In letzter Zeit gab es jedoch mysteriöse Umstände, die die Wächter verleitet hatten, jemanden zu schicken. Ich sollte also herausfinden, wie es sein konnte, dass Tonnen von Rohstoffen, bei dem unterirdischen Transport verschwunden waren. Spurlos hatten sich ganze Kolonnen von Minen- und Wach-Robotern in Luft aufgelöst und, zu guter Letzt, keines der von der Hanse geschickten Teams konnte die Vorfälle erklären.

Also ein perfekter Auftrag für einen Wächter.

Nach der kurzen Fahrt von der Orbital- zur Bodenstation verstummte das Zischen und die Türen glitten auf. Ich trat hervor und erblickte ein Empfangskomitee von vier Rotgarden der Hanse und drei weiteren Personen in weißer Uniform. Der Offizier stand in der Mitte der Umschlaghalle, begleitet von zwei bewaffneten Leibwächtern zu beiden Seiten. Die roten Umhänge der Wachen wehten leicht vor und zurück, getragen von der leichten Brise an kühler Luft, welche aus dem nun geöffneten Lift entwich. Kurz zuvor mussten hier noch Tonnen von Rohstoffen im Akkord von den unterirdischen Transportzügen in die Weltraumlifte verladen worden sein. Die Hitze, die sich in der zwanzig Meter hohen Halle angestaut hatte, war, trotz künstlicher Lüftung, nicht wieder verflogen.

Ich konnte die Erleichterung der zwei Soldaten der Hanse spüren, welche mich seit dem Verlassen meines Shuttles eskortiert hatten, die jetzt froh waren mich an ihren Vorgesetzten abgeben zu dürfen. Die Angst der beiden wäre verständlich gewesen, wenn man meine diplomatischen Absichten außen vor gelassen hätte. Es wurden viele Geschichten über uns Wächter erzählt, eine abstruser und brutaler als die andere. Keiner ahnte jedoch, wie viele davon tatsächlich wahr waren. Die Vondur waren ein Orden, der aus der Dunkelheit heraus operierte. In der alten Sprache bedeutet Vondur Vari, so viel wie gefallener Wächter. Aus Angst vor dem Orden wurden die Anhänger nur noch Wächter genannt. Die Mitglieder selbst bezeichnen sich dennoch als Vondur, also als Gefallene. Die “Schützende Hand” welche die meisten Planetensysteme regiert, stand unter direktem Einfluss der Vondur. Der Rat des Ordens hatte schon seit unzähligen Jahren die Kontrolle über die Galaxis. Die Fähigkeiten, die einem jeden Wächter innewohnen, hatte sie dazu verleitet ihre Macht, mit allen Mitteln, auszubauen. Nichts geschieht ohne den Einfluss des Rates. Einzig der “Große-” und der “Kleine-Kreis” verursachten Probleme. Wir wurden häufig in deren Gebiet entsandt, um Unstimmigkeiten aus der Welt zu schaffen. Die “Schützende Hand” kontrollierte sämtliche Systeme um den “Kleinen Kreis” herum. Somit war dieser vom großen Bruder abgeschnitten. Es gab zwar eine von der “Schützenden Hand” kontrollierte Schneise zwischen den beiden Gebieten, aber dadurch hatte die “Schützende Hand” nur noch mehr Einfluss auf die “Kreis-Regierung”.

Trotzdem war es klar, dass ich im Interesse der Hanse vor Ort war. Die beiden Soldaten blieben im Lift. Leise glitten die Türen wieder zu und der Lift verschwand in Richtung Oberfläche. Die Person in Uniform trat hervor. Er war kein Mensch. Der Orden der Vondur hatte sich das Ziel gesetzt, sämtliche Nichtmenschen entweder in die Randgebiete und Arbeitssysteme zu vertreiben oder ganz zu versklaven. Damit hatten sie Erfolg gehabt. Ich hatte noch nie deren Hass gegenüber anderen Spezies verstanden. Zur Zeit meiner Ausbildung im ersten Jahrgang wurden zum ersten Mal auch andere Spezies aufgenommen. Durch die stetig wachsende Anzahl an Problemen war dem Orden nichts anderes übrig geblieben. Die Reinblüter hatten diese Entscheidung nur mit schwerem Herzen bewilligt. Seit Generationen bestand Ihre Familie ausschließlich aus menschlichen Vondur. Das hatte sich auch bei Ihrem Aussehen bemerkbar gemacht. Sie sahen aus wie normale Menschen, nur mit dem Unterschied, dass sie ein gutes Stück größer und der Muskelaufbau von Natur aus stärker war. Das markanteste Merkmal war jedoch, ohne Zweifel, die blutrote Haut. Die Reinblüter verachteten nicht nur jegliche anderen Lebensformen, sondern auch Menschen. Einzig die Gewissheit, dass ihre Macht gefestigt werden musste, ließ sie weitere Menschen aufnehmen. Und eben seit Kurzem auch Nichtmenschen. Zur Ausbildungszeit hatte ich viele andere Anwärter kommen und gehen sehen. Ein paar Freunde sind mir jedoch geblieben, unter ihnen auch Nichtmenschen.

Der Offizier begrüßte mich ehrfürchtig: “Willkommen auf Raforka, Wächter Mavvus! Es freut uns, dass der Rat eine helfende Hand geschickt hat.” Der Offizier verbeugte sich. Er hatte blaues Haar, das im starken Kontrast zu seiner sonst grünen Haut stand. Als er sich wieder aufrichtete, erblickte ich seine, zum Haar passenden, blauen Augen. Er bemerkte meinen musternden Blick und senkte seinen in Richtung Boden. “Wir werden selbstverständlich alle nötigen Ressourcen zur Verfügung stellen.”, ergänzte er. Sein scharfer Akzent verriet, dass er die Kernsprache schon seit langer Zeit nicht mehr benutzt hatte. “Vielen Dank”, beruhigte ich ihn. “Das Problem wird sicher schnell beseitigt werden. Ich benötige in jedem Fall alle vorhandenen Informationen, die Ihr über die Vorfälle gesammelt habt. Die Lagepläne der Minen, Tunnel, der natürlichen Höhlen und unterirdischen Gänge brauche ich auch.” Natürlich war ich nicht unvorbereitet hier. Aber ich konnte mich nicht darauf verlassen, dass die alten Aufzeichnungen in den Kammern des Ordens auf dem aktuellsten Stand waren. Sicher, für Operationen im Gebiet der Schützenden Hand, des Kleinen oder des Großen Kreises, waren die Aufzeichnungen durchaus zuverlässig, aber ich bezweifelte, dass hier überhaupt jemals ein Wächter zuvor gewesen war. “Die Daten werden zu Ihrem Quartier gebracht.”, bestätigte der Offizier.

Ich schloss die Augen. Etwas war seltsam. Ich spürte ein Feuer und eisige Kälte. Ich konzentrierte mich mit allen meinen Sinnen auf die Umgebung und darüber hinaus. Die Zeit verlangsamte sich. Jedes noch so kleinste Geräusch wurde isoliert und gesondert wahrgenommen. Das kaum zu hörende Summen des Lifts, der Atem des Offiziers, der Wimpernschlag einer der Rotgardisten. Selbiges passierte mit den Gerüchen. Der Angstschweiß des Offiziers, das Putzmittel der frisch polierten Lanzen der Garde und der ohnehin schon aufdringliche Gestank von Öl. Ich konnte nichts Ungewöhnliches ausmachen. Nach dem Bruchteil einer Sekunde öffnete ich meine Augen wieder. “Folgen sie mir. Ich begleite sie zu ihrer Unterkunft. Wenn Sie wünschen, werden meine Männer Ihr Gepäck aus ihrem Shuttle bringen.”, erklärte der grüne Mann und setzte sich in Bewegung. Er schien mich aus dem Augenwinkel zu betrachten. Ich konnte seinen Blick spüren, wie er über meinen schwarzen Umhang, über die Schulterpanzerung und meine zurückgeklappte Kapuze wanderte und schließlich auf meinen am Rücken befestigten Klingen verharrte. “Ich habe kein Gepäck.”, entgegnete ich. Selbst seine besten Soldaten wären wahrscheinlich bei dem Versuch, in mein Schiff zu gelangen, gescheitert. Kein Wächter lässt sein Schiff unbewacht zurück. “Ich verstehe. Hier entlang.”, der Offizier zeigte den langen Gang entlang auf eine offene Tür, über der in fünf verschiedenen Sprachen – zwei davon mir unverständlich – Ausgang prangerte. “Das hätte ich fast übersehen.”, scherzte ich. Der grüne Mann zuckte bei meiner Bemerkung zusammen.

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