Cover Kurzgeschichte - Zum Scheitern verurteilt

Beschreibung der Kurzgeschichte

Begleite Toxxique uns auf eine düstere Reise durch die verfallenen Landschaften von Arusa in unserer neuesten Kurzgeschichte.

Toxxique, eine mysteriöse Aktivistin, entfaltet eine erschütternde Geschichte von Verrat, Verlust und Rache gegen die Schützende Hand, die einst als Bewahrer der Ordnung galt.

Nachdem ihr Heimatplanet in eine giftige Müllhalde verwandelt wurde, entfesselt Toxxique einen gnadenlosen Krieg gegen diejenigen, die sie für den Untergang ihres Paradieses verantwortlich macht.

Doch wer ist diese rätselhafte Frau wirklich, und kann sie gestoppt werden, bevor sie ihre giftige Rache über die Galaxis bringt? Tauchen Sie ein in eine Welt, in der die Grenze zwischen Heldin und Schurkin verschwimmt, und entdecken Sie die dunklen Geheimnisse, die im Schatten der Macht lauern.

Smaragd des Weltalls

Das folgende Dokument wurde als Beweismittel am Tatort des Gasanschlags am Bahnhof L36 im Zentrum sichergestellt. Vermutlich handelt es sich dabei um ein Bekennerschreiben oder ein Manifest. Die mutmaßliche Täterin wurde noch nicht gefasst. Der Zugang ist nur für Level Agenten der Schützenden Hand gestattet und der Inhalt ist streng vertraulich zu behandeln.

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Arusa. Ein grüner Smaragd im Weltraum. Als kleines Mädchen hatte ich immer die Raumpiloten belauscht, welche von dem atemberaubenden Anblick des Planeten im Weltraum gesprochen hatten. Ein so naturbelassener Planet sei eine Seltenheit, das hatten sie immer wieder betont. Damals kannte ich es nicht anders. Ich durfte Arusa meinen Heimatplaneten nennen. Viele meiner Freunde bereisten andere Planeten, doch waren jedes Mal enttäuscht, wie überfüllt und schmutzig diese waren. Damals waren mir andere Planeten egal gewesen. Arusa war wunderschön und ich wollte dort für immer bleiben.

Meine Eltern haben mich in einem kleinen Dorf aufgezogen. Direkt an einem malerischen See. Die Sonnenaufgänge über dem Wasser waren atemberaubend, es gab nichts Vergleichbares. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich mich, auf einem Steg sitzend, ich betrachte die Vögel in der Ferne und spüre die leichte Brise. Völlig entspannt atme ich die frische Luft ein und versuche, die verschiedenen Gerüche der Natur herauszuriechen.

Doch wenn ich die Augen wieder öffne, sehe ich nichts davon. Der Himmel hat sich verdunkelt, die Vögel fliegen nicht mehr und der Steg ist ein Trümmerhaufen. Das Grün der Natur ist dem Grau des Schrotts gewichen und das helle Blau des Sees hat sich in ein giftiges Grün verwandelt. Die dortigen Chemikalien haben sämtliche Fische verätzt. Nichts in dem Tümpel zeugt von Leben.

Die Luft enthält keinen Holz-, Gras-, Wasser- oder Moosgeruch mehr. Nur den beißenden Gestank von verbrannten Plastik und Gummi. Der Ruß hat sich mittlerweile auf alles niedergelegt, was noch von der Natur übrig war. Keine Blätter, keine Äste, nur verschmorte Baumstümpfe, die zwischen dem abgeladenen Müll herausstechen.

Von meinem Heimatdorf ist ebenso wenig übrig, wie von deren Bewohnern. Als damals der neue Gouverneur unsere Siedlung besuchte, hatte er uns Wohlstand und Arbeitsplätze versprochen, doch die Zerstörung unserer Welt hatte er verschwiegen.

Als wir erfuhren, dass Arusa die Müllhalde der Galaxis werden sollte, war es bereits zu spät. Unzählige Transporter schmissen Tonnenweise Schrott in die grünen Wälder. Es dauerte nicht lange, bis die silbernen Berge die Pflanzen unter sich begruben und die Höhe der Baumwipfel übertrafen. Aus der Ferne sah dies zunächst schön aus, doch der Schein trog. Gigantische Fahrzeuge wurden geliefert, die wie auf Stelzen über die Abfallberge stapften und mit gigantischen Greifarmen den Schrott umschichteten. Egal in welche Richtung man blickte, diese Monstrositäten waren nicht zu übersehen.

Doch das war nicht das Ende der Zerstörung gewesen. Es wurden Feuer gelegt, um Wälder für Lagerflächen zu roden. Gigantische Mengen an Chemikalien wurden über die Schrottberge abgeworfen, die dafür sorgen sollten, die Materialien in ihre Bestandteile zu zersetzen. Hundgroße Würmer mit messerscharfen und säureversetzten Zähnen wurden ausgesetzt, die sich durch die Schrottberge fressen sollten, um den Zersetzungsprozess zu beschleunigen. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die Chemikalien und Säuren in das Grundwasser sickerten und dieses vergifteten.

Jeder, der Arusa besucht und mit eigenen Augen gesehen hat, hätte mir zugestimmt, dass dieses Vorhaben einfach absurd war. Warum diesen Smaragd in ein verdrecktes Loch verwandeln? Doch wenn ich eins gelernt habe, dann, dass die Anzugträger im Zentrum vieles hatten, aber nicht den Anstand sich vor Ort anzusehen, was sie anrichteten. Die friedlichen Demonstrationen der Bewohner von Arusa, erfüllten die Straßen und Feldwege. So viele Menschen hatte ich noch nie zuvor vor den Raumhäfen versammelt gesehen.

Doch für jeden friedlichen Bewohner schickte die Schützende Hand zehn Soldaten, die für Sicherheit und Ordnung sorgen sollten. An jenem Tag färbten sich die Straßen rot, mit dem Blut unschuldiger Menschen, die ihren Planeten, ihre Heimat behalten wollten. Meine Eltern waren unter ihnen. Ihr Blut und das der anderen Arusaner färbte den einst wunderschönen Smaragd in einen blutroten Rubin.

Diesen Anblick werde ich niemals vergessen. Genauso wenig, wie die pechschwarzen Rüstungen der Soldaten oder deren Wappen: Zwei Hände, die eigentlich für unseren Schutz stehen sollten. Die Anführer und Politiker der Schützenden Hand haben jedoch schon vor langer Zeit diesem Gebot, dem Schutz der Bürger, den Rücken gekehrt.

Und somit gebe ich euch heute ein Versprechen. Ich werde niemals das strahlende Blau des Sees oder den Duft der Natur vergessen und dafür werdet ihr an dem Gestank eures Luxus ersticken. Denn ich verspreche, ich bringe die giftigen Chemikalien, die Arusas Natur zerstört haben, in eure Heimat, so wie ihr sie in meine gebracht habt.

In voller Abscheu

Toxxique

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Anmerkung Analyst Zurak:

Der Inhalt dieses Dokuments wurde sorgfältig geprüft. Die Identität der Verfasserin konnte nicht zugeordnet werden. Anhand der beschriebenen Geschehnisse wurde der Personenschutz betroffener Politiker und Abgesandter verstärkt. Durch die sehr gut geplante Durchführung des Gasangriffs wird die weitere Bedrohung als sehr hoch eingestuft. Solange die Person mit dem Psydonym Toxxique ihr Ziel nicht erreicht hat, ist sie eine Gefahr für die Sicherheit der Schützenden Hand.

Anmerkung Aufseher Grik:

Weitere Maßnahmen werden vorbereitet, dazu gehören galaxisweite Fahndung und Aussetzen eines Kopfgelds, sowie der Entsendung eines Spähtrupps nach Arusa, um die dortigen Mülldeponien nach einem möglichen Versteck zu durchsuchen.

Anmerkung Aufseher Grik:

Das Kopfgeld wurde ausgeschrieben. Tote Zielperson wird bevorzugt.