Cover Kurzgeschichte - Zum Scheitern verurteilt

Beschreibung der Kurzgeschichte

Begleite Lady Diana von Eleanor und Cre’Letik auf eine entscheidende Mission zur Rettung des Planeten Bartik. Während ihr Shuttle durch die dichte Wolkendecke von Waalum bricht, eröffnet sich ihnen ein atemberaubender Anblick: Ein endloser Ozean, der in allen Schattierungen von Blau und Türkis schimmert. Auf einer schwimmenden Plattform begrüßt sie Dr. Meena Lohar, die Leiterin der hydrologischen Forschungseinrichtung. Angesichts der Wasserkrise auf Bartik schlagen sie eine innovative Lösung vor…

Verhandlungen auf Waalum

Als unser Shuttle durch die dichte Wolkendecke von Waalum brach, eröffnete sich unter uns ein endloser Ozean, der in allen Schattierungen von Tiefblau bis Türkis schimmerte. Der Anblick des Planeten war überwältigend, eine weltumspannende Wassermasse, die unter den sanften Strahlen der Sonne funkelte.

„Willkommen auf Waalum, dem Planeten der Meere“, sagte Cre’Letik, während unser Schiff sanft auf einer der schwimmenden Plattformen der Forschungseinrichtungen landete. Der Geruch von Salz und Meer empfing uns, als wir die Luftschleuse verließen; eine frische Brise spielte mit meinem Haar und ließ die leichten Stoffe meines Gewandes flattern. Das stetige Rauschen der Wellen, das gelegentliche Kreischen von Meeresvögeln und das ferne Dröhnen der Wasseraufbereitungsanlagen bildeten eine ständige akustische Kulisse.

Die Plattform, auf der wir standen, war beeindruckend: Sie bestand aus einem hochmodernen Verbundmaterial, das gegen das korrosive Meeresklima beständig war. Über uns verschloss sich eine transparente Kuppel, die vor den stärkeren Stürmen schützte, die Waalum gelegentlich heimsuchten.

Wir wurden von Dr. Meena Lohar, der Leiterin der hydrologischen Forschungseinrichtung, begrüßt. „Lady Diana, Cre’Letik, es ist eine Ehre, Sie zu empfangen. Ich hoffe, Ihre Reise war angenehm.“ Ihre Stimme war so klar wie das Wasser unter uns, und ihre Augen leuchteten mit der ruhigen Autorität einer Frau, die ihr Leben der Forschung gewidmet hatte.

„Die Ehre ist ganz unsererseits, Dr. Lohar“, erwiderte ich, während wir uns auf den Weg zu den Verhandlungsräumen machten. Der Gang dorthin bot durch großzügige Fenster einen atemberaubenden Blick auf die Unterwasserwelt von Waalum. Farbenfrohe Korallenriffe, schimmernde Fischschwärme und gelegentlich ein vorbeiziehender Leviathan, der majestätisch durch sein natürliches Habitat glitt, waren zu sehen.

„Wie Sie wissen, stehen wir vor einer Herausforderung auf Bartik“, begann Cre’Letik das Gespräch, als wir uns setzten, „Wir benötigen dringend Ihre Hilfe, um eine nachhaltige Wasserquelle zu erschließen.“ Dr. Lohar nickte verständnisvoll. „Wir sind bereit, zu helfen und wir haben bereits Technologien zur Wasserdesalinierung, doch die Energiekosten bei solch großen Wassermengen bereiten uns Sorgen“, erklärte sie.

“Wir werden für eine zusätzliche Energieversorgung sorgen”, erklärte Cre’Letik und fügte hinzu: „Die Situation auf Bartik ist kritisch. Es geht nicht nur darum, genug Wasser für die aktuelle Saison zu sichern, sondern eine nachhaltige Lösung für die Zukunft zu etablieren, die keine schwerwiegenden ökologischen oder finanziellen Belastungen nach sich zieht.“

Dr. Lohar nickte erneut, während sie ein Daten-Pad hervorzog und durch einige Bildschirme wischte. „Der Transport von Wasser durch das All ist nicht so einfach, wie man vielleicht vermuten würde. Durch die extremen Temperaturen gefriert die Flüssigkeit in einem nicht isolierten Tank und sprengt diesen. Solch einen Tank zu isolieren und zu beheizen, benötigt jedoch viel Energie”, erklärte die Frau. Während ich Dr. Lohar zuhöfte, fiel mir auf, dass ihr Gesichtsausdruck eine gewisse Zuversicht ausstrahlte. “Deshalb haben wir ein neues Transportmittel entwickelt”, fuhr sie fort, “Wir pumpen das Wasser in isolierten Rohren zur Orbitalstation. Dort gefrieren wir das Wasser in kubischen Formen und lassen es von autonomen Drohnen schieben. So kann eine einfache Drohne ohne großen Energieaufwand dutzende Tonnen Wasser transportieren. Wir benötigen somit nicht einmal Frachtschiffe.”

“Und wie kommt dann die Fracht auf Bartik an? Solche Drohnen können so schwere Fracht nicht zur Oberfläche bringen”, entgegnete Cre’Letik. “Genau das ist das Problem”, stimmte die Frau zu, “Dort benötigen wir auch eine Orbitalstation und müssen den Prozess umkehren. Die benötigte Energie, um das Wasser aufzutauen, ist nicht gerade gering, bei einer solch großen Menge.” Für einen Moment herrschte nachdenkliche Stille, bis ich mich zu Wort meldete: “Warum lassen wir die Eisklötze nicht auf Bartik stürzen? Bei dem Atmosphäreneintritt schmilzt beziehungsweise verdampft das Wasser lange vor dem Aufprall. Entweder führt das direkt zu zielgerichteten Regen, oder es sorgt dafür, dass die Atmosphäre wieder feuchter wird.”

Cre’Letik blickte überrascht auf, offensichtlich von meinem Vorschlag fasziniert. „Das ist eine unkonventionelle Idee, Diana. Es könnte funktionieren, aber wir müssen die möglichen Umweltauswirkungen solcher Aktionen genau betrachten. Zu viel Wasser auf einmal könnte das ökologische Gleichgewicht stören.“ Dr. Lohar nickte zustimmend. „Lady Diana, Ihr Ansatz ist innovativ. Wir könnten tatsächlich präzise berechnen, wie groß die Eisklötze sein müssen, um sicherzustellen, dass sie vor dem Bodenkontakt vollständig verdampfen. Es wäre eine Art gezielte, kontrollierte Bewässerung von oben.“

„Ich denke, das könnte eine Lösung sein“, sagte ich nachdenklich. „Könnten wir ein Simulationssystem nutzen, um die Effekte vorab zu testen? Das würde uns helfen, die richtigen Dimensionen und Abwurfmuster zu bestimmen, ohne tatsächliche Risiken einzugehen.“ Dr. Lohar war schnell mit ihrem Daten-Pad zur Hand und tippte einige Befehle ein. „Ja, wir können das tun. Unsere Forscher können verschiedene Szenarien durchspielen und uns zeigen, wie das Wasser sich in der Atmosphäre von Bartik verhalten würde.“ Cre’Letik, der die Diskussion aufmerksam verfolgte, fügte hinzu: „Wir sollten auch die langfristigen Auswirkungen auf Bartiks Klima berücksichtigen. Eine plötzliche Veränderung der Luftfeuchtigkeit könnte unvorhergesehene klimatische Effekte haben.“

„Ein ausgezeichneter Punkt“, stimmte ich zu. „Wir müssen vorsichtig sein, wie wir in die Natur eingreifen. Aber mit der richtigen Planung und kontinuierlichen Überwachung könnte dies eine dauerhafte Lösung für die Wasserkrise auf Bartik sein.“ Dr. Lohar stand auf und streckte ihre Hand aus. „Dann lassen Sie uns beginnen. Ich werde unser technisches Team zusammenstellen, um sofort mit den Vorbereitungen für die Simulationen zu beginnen. Sobald wir die Daten haben, können wir die Details Ihrer Vorschläge weiter verfeinern und eine Pilotphase einleiten.“

Wir schüttelten uns die Hände, und ich fühlte eine Mischung aus Aufregung und Verantwortung. Dies war möglicherweise ein Wendepunkt für Bartik. „Danke, Dr. Lohar“, sagte ich mit einem Lächeln. „Ich bin gespannt auf unsere Zusammenarbeit. Es ist nicht nur eine Gelegenheit, Bartik zu helfen, sondern auch ein Experiment, das, wenn es erfolgreich ist, als Modell für andere Welten dienen könnte, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen.“

Als wir die Forschungseinrichtung verließen und zurück zu unserem Shuttle gingen, blickte ich noch einmal über die endlosen, tiefblauen Meere von Waalum. Das Rauschen der Wellen und das Kreischen der Möwen waren nun untermalt von der Hoffnung auf eine Lösung, die weit über diese Wasserwelten hinausreichen könnte.