Beschreibung der Kurzgeschichte
Erlebe die packende Weltraum-Action mit Captain Ravelin und ihrer Crew, die sich gegen einen übermächtigen Piratenkreuzer behaupten müssen! Mit klugen Manövern und taktischem Geschick setzt Ravelin alles auf eine Karte, um ein manövrierunfähiges Schiff zu retten und den feindlichen Angriff abzuwehren. Spannung, Nervenkitzel und strategische Meisterleistungen erwarten dich in dieser aufregenden Sci-Fi-Abenteuer!
Zweiter Versuch
Manövrierunfähig im All – Teil 2
“Bereit machen für den Austritt. Etwas Energie auf die Schilde und den Rest auf den Antrieb”, befahl ich, während ich hinaus durch die Frontscheibe auf die abstrakten Formen des Hyperraums blickte, die just in diesem Moment verschwanden und der schwarzen Leere des Universums wichen.
“Verstanden”, meldete Eleiza. “Es wurden zwei Schiffe geortet”, meldete Mira, “Bei einem davon, sind sämtliche Systeme ausgefallen.” Nachdem wir diese Übung bereits einmal durchlaufen waren, wussten wir natürlich, was auf uns wartete, doch da wir beim ersten Versuch versagt hatten, mussten wir es diesmal besser angehen.
Alleine die Tatsache, dass dieses Mal ich als Captain das Kommando hatte, führte zu besseren Chancen. “Wir müssen uns schnellstmöglich nähern und uns zwischen den Piratenkreuzer und das abgefangene Schiff positionieren”, beschloss ich. Die Offiziere gaben die Befehle weiter und unsere Fregatte bewegte sich wie befohlen auf unser Ziel zu.
Der feindliche Kreuzer hatte uns mittlerweile entdeckt und richtete sich aus, um das Feuer auf uns zu eröffnen. Gleichzeitig waren mehrere Jagdbomber zu sehen, die aus dessen Hangar starteten. “Vorbereiten für Sperrfeuer”, befahl ich. Bei dem Manöver, das ich vorhatte, ging es nicht darum, das feindliche Schiff schnellstmöglich zu zerstören. Der gegnerische Kreuzer war deutlich besser gewappnet als unsere Fregatte, besaß stabilere Schilde und stärkere Feuerkraft. In einem offenen Gefecht hatten wir keine Chance, darum mussten wir mit Raffinesse punkten.
Die Sensoren zeigten an, dass sich der Feind in Angriffsbereitschaft befand und keine Sekunde später, wurde die Anzeige bestätigt. Dutzende Laserstrahlen blitzten auf. Sie waren auf den Bug unseres Schiffes gerichtet. “Euer erster Fehler”, flüsterte ich nur für mich hörbar, denn das bot uns die Chance, die wir brauchten. “Leitet die Energie in die Frontschilde und führt die restliche Energie in den Antrieb.” “Captain Ravelin”, rief Eleiza verwundert, “Dann ist aber unser Heck verwundbar.” “Das kann uns egal sein, solange ihr Feuer ausschließlich dem Bug gilt”, erklärte ich. “Den Kurs beibehalten”, fügte ich hinzu.
Unsere Fregatte beschleunigte und jagte dem feindlichen Schiff entgegen. Der Beschuss prasselte wie ein Starkregen auf unsere Spitze ein, doch dessen Schilde würden lange genug halten, bis wir auf Position waren. “Torpedoschächte vorbereiten”, befahl ich und Mira bestätigte.
Keine zwei Sekunden später, preschten wir unter dem Bug des feindlichen Kreuzers hindurch, blieben zwischen diesem und dem zweiten Schiff stehen. Von hier aus hatten wir eine perfekte Schusslinie. “Feuert auf den Antrieb”, rief ich und sofort blitzten mehrere Geschosse auf, die durch die Leere des Alls jagten. Mit grellen Explosionen schlugen diese in die Triebwerke des Kreuzers ein. Der Feind hatte die Geschwindigkeit unseres Schiffes unterschätzt und die Heckschilde vernachlässigt. “Euer zweiter Fehler”, murmelte ich vor mich hin und gab den Befehl, die Energie unserer Schilde wieder zu verteilen. Es wäre peinlich gewesen, wenn wir den gleichen Fehler wie sie gemacht hätten.
Nachdem alle Torpedos eingeschlagen waren, zeichneten sich, wie ich erwartet hatte, weitere Explosionen ab. Die Pulsariumleitungen der Triebwerke waren beschädigt! “Aktiviert unsere Fanghaken, wir müssen das manövrierunfähige Schiff hier herausziehen”, befahl ich. Mira setzte meine Anweisung um, woraufhin mehrere Anzeigen auf dem Bildschirm auftauchten und bestätigten, dass wir den Fisch am Haken hatten.
“Volle Energie in den Antrieb”, befahl ich, woraufhin wir uns erneut in Bewegung setzten. Ein kräftiger Ruck durchrüttelte das Schiff, als sich die Stahlseile spannten und den zu rettenden Frachter hinter uns her zogen. Der Kreuzer war durch seine Größe und die Tatsache, dass der Antrieb stark beschädigt war, viel zu träge, um seinen Kurs rechtzeitig zu ändern. Somit konnte das Schiff nicht schnell genug drehen, um uns zu folgen.
Als wir den Rand des Sternensystems erreichten, leuchteten die Anzeigen grün auf und bestätigten, dass wir die Trainingssimulation bestanden hatten. Jubel brach auf der Kommandobrücke auf. “Ravelin, dein Plan war unglaublich”, lobte Eleiza. “Einfach durchzurasen, war zwar riskant, aber genial”, rief Mira euphorisch. “Na ja”, meinte ich, “wir mussten nur die Schwächen unseres Feindes ausnutzen.”