Beschreibung der Kurzgeschichte
Tauche ein in das aufregende Abenteuer im All mit Captain Tadeeri und seiner Crew. Erlebe den packenden Kampf gegen einen übermächtigen Feind, voller Mut und unerwarteten Wendungen. Spannung, Strategie und der Kampf ums Überleben erwartet dich – verpasse dieses fesselnde Erlebnis nicht!
Aussichtsloses Manöver
Manövrierunfähig im All – Teil 1
„Auf Einschlag vorbereiten“, rief Captain Tadeeri, als das offensichtliche Gegenfeuer auf den Bildschirmen aufleuchtete. „Wer hätte denn ahnen können, dass sie zurückschießen“, murmelte ich sarkastisch vor mich hin. Die Entscheidung, das Feuer frühzeitig zu eröffnen, war aus meiner Sicht nicht sinnvoll gewesen. Unsere Fregatte war klein, wendig und besaß einiges an Feuerkraft, doch auf langer Distanz war der feindliche Kreuzer deutlich besser ausgestattet.
„Feindliche Geschwader im Anflug“, meldete ich, als die Anzeige der Sensoren vor mir mindestens drei Jagdbomber-Staffeln markierte. „Denkt an unsere Mission“, mahnte mein Sitznachbar Offizier Eleiza, „Wir sollen das manövrierunfähige Schiff in Sicherheit bringen.“ Mir war klar, wie unsere Befehle lauteten. Wir waren als schnelle Eingreiftruppe vor Ort, sollten einen Frachter finden, der vermutlich von Piraten überfallen worden war und diesen in Sicherheit bringen. Den beschädigten Frachter hatten wir gefunden. Er schwebte nur unweit von dem monströsen Kreuzer entfernt, der laut der Wappen-Lackierung eindeutig zu einer Piratenbande gehörte. Doch auch wenn unsere Befehle klar waren, hatte es unser Captain für sinnvoll erachtet, erst zu schießen und dann nachzudenken.
Mir war es absolut schleierhaft, wieso er für diesen Posten ausgesucht worden war. Wahrlich jeder auf der Kommandobrücke wäre dieser Aufgabe besser gewachsen gewesen als er. Irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass genau das der Grund war, wieso er auf diesen Sitz befördert worden war. Irgendjemand wollte ihn scheitern sehen und nahm dabei in Kauf, dass nicht nur der Captain, sondern auch die ganze Besatzung diesen Einsatz bereuen würden.
Ein kräftiger Ruck durchfuhr das Schiff, als die ersten Geschosse unser Schiff erreichten und in den Energieschild schlugen. Natürlich hielt dieser dem Beschuss stand, jedoch nur vorerst. „Sir, die Staffeln nähern sich schnell“, warnte ich, als ich die Anzeige auf dem Display vor mir betrachtete. „Egal, wir ignorieren sie“, rief Tadeeri, „Volle Kraft in den Antrieb, wir müssen den Frachter erreichen.“
„Er wird uns noch alle umbringen“, stöhnte Eleiza und leitete mehr Energie in den Pulsariumantrieb. Während unsere Fregatte beschleunigte, wurden wir leicht in die Sitze gepresst. Wie zu erwarten, erreichten uns wenig später die feindlichen Jagdbomber und warfen mehrere Torpedos auf uns ab. Grelle Explosionen waren am Bug und am Heck unseres Schiffes zu sehen und erfüllten die Brücke in ein schauriges Licht. „Schilde bei zwanzig Prozent“, meldete Mira von der anderen Seite.
Unsere Chance auf Erfolg sank sekündlich, wobei ich mir langsam gar nicht mehr sicher war, ob es überhaupt noch einen Ausblick darauf gab, dass wir diesen Kampf gewinnen konnten. Tadeeri war die ganze Operation falsch angegangen, wodurch wir uns spätestens jetzt in einer vollkommen aussichtslosen Situation befanden. Doch es war jetzt auch egal, Tadeeri für unser Scheitern verantwortlich zu machen. Wenn wir unseren Auftrag nicht zu Ende führen konnten, waren wir nicht würdig, diese Fregatte der Schützenden Hand zu kommandieren.
„Zielt auf die gegnerischen Geschütze“, rief Captain Tadeeri und keine Sekunde später, begannen unsere Geschütztürme zu rattern. Diese entfesselten einen Sturm aus rötlichen Lichtblitzen, die durch die Schwärze des Alls jagten und im gegnerischen Schild verpufften. „Das bringt doch nichts“, fluchte ich. Es war doch offenkundig, dass der Schildgenerator eines großen Schiffes solch spärlichen Beschuss wie nichts wegstecken konnte. Im Gegenzug hatte jetzt unser Feind leichtes Spiel.
Mehrere Kurzstreckenraketen lösten sich aus ihren Verankerungen, zündeten ihre Schubdüsen und jagten uns entgegen. „Sperrfeuer!“, schrie Tadeeri, als er seinen fatalen Fehler erkannte. „Zu spät“, flüsterte ich, stieß mich frustriert von der Konsole ab und ließ mich in die Lehne meines Sitzes fallen. Ich schloss die Augen und atmete enttäuscht aus, denn ich wusste, was in den nächsten Sekundenbruchteil passieren würde.
Unsere Geschütztürme hatten ihre volle Feuerkraft auf den gegnerischen Schutzschild verschwendet. Um die Energie für die nächste Salve aufzubringen, waren ein paar Sekunden nötig, doch die reichten völlig aus. Noch bevor wir das Abwehrfeuer auf die heranrasenden Flugkörper eröffnen konnten, prasselten diese auf unser Schiff ein. Die Ersten konnte unser Schild abfangen, was zu mehreren heftigen Explosionen führte.
Wild wurde ich in dem Sitz umher geschüttelt, bis schließlich das Energieschild nachgab und die verwundbare Außenhülle der Fregatte freigab. Schlagartig ertönte ein ohrenbetäubender Lärm, der sich über die Metallträger des Schiffes und durch die Gänge ausbreiteten, als der Bug des Schiffes mit mehreren explodierenden Feuerbällen in ein Trümmermeer verwandelte.
Kurz darauf begann eine Kettenreaktion. Erst mehrere kleine, dann immer größere Explosionen zeichneten sich vor der Frontscheibe ab, bewegten sich in unsere Richtung und schlagartig wurde es dunkel.
Normalerweise wären wir in einem tausend Grad heißen Feuerinferno verbrannt, doch stattdessen schalteten sich die Systeme ab und das Licht ging an. „Einheit 62, durchgefallen“, ertönte eine elektronische Stimme.
Wütend sprang ich auf, blickte Tareedi scharf an und betete, dass der Junge nie wieder den Rang des Captains innehalten würde. „Was für ein Desaster“, jammerte Eleiza und strich sich genervt durch die Haare. Ich beachtete die anderen nicht weiter, sondern lief zur Anzeige, neben dem Ausgang der Kommandobrücke und suchte auf dieser nach meinem Namen. In großen Lettern stand dort: „Testergebnisse: Trainingssimulation – Manövrierunfähig im All“
Flink huschten meine Augen über die Liste und blieb bei meiner Bewertung hängen. „Zugeordnete Aufgabe erledigt: sehr gut. Befehlskette befolgt: sehr gut. Kommunikation: gut. Simulationsergebnis: fatal. Endergebnis: durchgefallen“, las ich laut vor. „Noch ist es nicht vorbei, das war nur eine Übung“, meinte Mira, die sich zu mir gesellte. „So wird das aber mit unserer nächsten Prüfung nichts“, entgegnete ich und deutete auf die Stelle der Liste, an der nach wie vor in Rot nicht bestanden stand.
„Kopf hoch Ravelin, deine Arbeit war fast makellos. Nach dem Debakel wird sich entweder Tareedi freiwillig zurückstufen oder er wird sich sein restliches Leben in Grund und Boden schämen“, meinte Mira und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Du hast recht, bei der Prüfung läufts besser“, sagte ich zuversichtlich und folgte ihr durch den Ausgang. „Lass uns etwas in der Kantine essen. Wie wär’s mit ein paar Whalum-Treks? Du magst du doch so Ravelin“, meinte sie schmunzelnd. Ich nickte schmunzelnd, strich mir meine dunklen Haare aus dem Gesicht und der meiste Frust war verflogen.
Beschreibung der Kurzgeschichte
Erlebe die packende Weltraum-Action mit Captain Ravelin und ihrer Crew, die sich gegen einen übermächtigen Piratenkreuzer behaupten müssen! Mit klugen Manövern und taktischem Geschick setzt Ravelin alles auf eine Karte, um ein manövrierunfähiges Schiff zu retten und den feindlichen Angriff abzuwehren. Spannung, Nervenkitzel und strategische Meisterleistungen erwarten dich in dieser aufregenden Sci-Fi-Abenteuer!
Zweiter Versuch
Manövrierunfähig im All – Teil 2
“Bereit machen für den Austritt. Etwas Energie auf die Schilde und den Rest auf den Antrieb”, befahl ich, während ich hinaus durch die Frontscheibe auf die abstrakten Formen des Hyperraums blickte, die just in diesem Moment verschwanden und der schwarzen Leere des Universums wichen.
“Verstanden”, meldete Eleiza. “Es wurden zwei Schiffe geortet”, meldete Mira, “Bei einem davon, sind sämtliche Systeme ausgefallen.” Nachdem wir diese Übung bereits einmal durchlaufen waren, wussten wir natürlich, was auf uns wartete, doch da wir beim ersten Versuch versagt hatten, mussten wir es diesmal besser angehen.
Alleine die Tatsache, dass dieses Mal ich als Captain das Kommando hatte, führte zu besseren Chancen. “Wir müssen uns schnellstmöglich nähern und uns zwischen den Piratenkreuzer und das abgefangene Schiff positionieren”, beschloss ich. Die Offiziere gaben die Befehle weiter und unsere Fregatte bewegte sich wie befohlen auf unser Ziel zu.
Der feindliche Kreuzer hatte uns mittlerweile entdeckt und richtete sich aus, um das Feuer auf uns zu eröffnen. Gleichzeitig waren mehrere Jagdbomber zu sehen, die aus dessen Hangar starteten. “Vorbereiten für Sperrfeuer”, befahl ich. Bei dem Manöver, das ich vorhatte, ging es nicht darum, das feindliche Schiff schnellstmöglich zu zerstören. Der gegnerische Kreuzer war deutlich besser gewappnet als unsere Fregatte, besaß stabilere Schilde und stärkere Feuerkraft. In einem offenen Gefecht hatten wir keine Chance, darum mussten wir mit Raffinesse punkten.
Die Sensoren zeigten an, dass sich der Feind in Angriffsbereitschaft befand und keine Sekunde später, wurde die Anzeige bestätigt. Dutzende Laserstrahlen blitzten auf. Sie waren auf den Bug unseres Schiffes gerichtet. “Euer erster Fehler”, flüsterte ich nur für mich hörbar, denn das bot uns die Chance, die wir brauchten. “Leitet die Energie in die Frontschilde und führt die restliche Energie in den Antrieb.” “Captain Ravelin”, rief Eleiza verwundert, “Dann ist aber unser Heck verwundbar.” “Das kann uns egal sein, solange ihr Feuer ausschließlich dem Bug gilt”, erklärte ich. “Den Kurs beibehalten”, fügte ich hinzu.
Unsere Fregatte beschleunigte und jagte dem feindlichen Schiff entgegen. Der Beschuss prasselte wie ein Starkregen auf unsere Spitze ein, doch dessen Schilde würden lange genug halten, bis wir auf Position waren. “Torpedoschächte vorbereiten”, befahl ich und Mira bestätigte.
Keine zwei Sekunden später, preschten wir unter dem Bug des feindlichen Kreuzers hindurch, blieben zwischen diesem und dem zweiten Schiff stehen. Von hier aus hatten wir eine perfekte Schusslinie. “Feuert auf den Antrieb”, rief ich und sofort blitzten mehrere Geschosse auf, die durch die Leere des Alls jagten. Mit grellen Explosionen schlugen diese in die Triebwerke des Kreuzers ein. Der Feind hatte die Geschwindigkeit unseres Schiffes unterschätzt und die Heckschilde vernachlässigt. “Euer zweiter Fehler”, murmelte ich vor mich hin und gab den Befehl, die Energie unserer Schilde wieder zu verteilen. Es wäre peinlich gewesen, wenn wir den gleichen Fehler wie sie gemacht hätten.
Nachdem alle Torpedos eingeschlagen waren, zeichneten sich, wie ich erwartet hatte, weitere Explosionen ab. Die Pulsariumleitungen der Triebwerke waren beschädigt! “Aktiviert unsere Fanghaken, wir müssen das manövrierunfähige Schiff hier herausziehen”, befahl ich. Mira setzte meine Anweisung um, woraufhin mehrere Anzeigen auf dem Bildschirm auftauchten und bestätigten, dass wir den Fisch am Haken hatten.
“Volle Energie in den Antrieb”, befahl ich, woraufhin wir uns erneut in Bewegung setzten. Ein kräftiger Ruck durchrüttelte das Schiff, als sich die Stahlseile spannten und den zu rettenden Frachter hinter uns her zogen. Der Kreuzer war durch seine Größe und die Tatsache, dass der Antrieb stark beschädigt war, viel zu träge, um seinen Kurs rechtzeitig zu ändern. Somit konnte das Schiff nicht schnell genug drehen, um uns zu folgen.
Als wir den Rand des Sternensystems erreichten, leuchteten die Anzeigen grün auf und bestätigten, dass wir die Trainingssimulation bestanden hatten. Jubel brach auf der Kommandobrücke auf. “Ravelin, dein Plan war unglaublich”, lobte Eleiza. “Einfach durchzurasen, war zwar riskant, aber genial”, rief Mira euphorisch. “Na ja”, meinte ich, “wir mussten nur die Schwächen unseres Feindes ausnutzen.”